Datenübertragung: Technologien
Drei Technologien zur Datenübertragung finden im Bereich Smart Home Anwendung. Wie die Komponenten des Smart Home kommunizieren und wo jeweils die Stärken und Schwächen der einzelnen Kommunikationstechnologien liegen, zeigt der folgende Artikel auf.
Bei den drei, im Bereich Smart Home eingesetzten Datenübertragungstechnologien handelt es sich um
- Funk,
- kabelgebundene BUS-Systeme und
- Powerline.
Bei der Auswahl für eine Datenübertragungstechnologie ergeben sich sowohl systembedingte Einschränkungen, als auch physische Beschränkungen aufgrund dessen, ob man eine bestehende Wohnanlage nachrüsten oder einen vollständigen Neubau zu einem Smart Home machen möchte.
Funk
Funkbasierte Systeme bündeln die Daten in Signale und übertragen diese anschließend mit Hilfe elektromagnetischer Wellen im Radiofrequenzbereich vollständig drahtlos.
Smart Home-Systeme, die über Funk miteinander kommunizieren eignen sich vor allem dann, wenn man ohne großen Aufwand in den Genuss eines intelligenten Zuhauses kommen möchte.
Vorteile
Einfache Inbetriebnahme
Nicht nur, dass die Inbetriebnahme kein spezifisches Fachwissen voraussetzt und daher von jedem selbst durchgeführt werden kann. Auch in puncto Zeitaufwand schneiden funkbasierte Smart Home-Systeme sehr gut ab.
Flexibel einsetzbar
Funkbasierte Systeme sind flexibel einsetzbar. Bestehende Systeme können problemlos um neue Komponenten erweitert werden. Selbiges gilt auch für den umgekehrten Fall. Fühlt man sich mit einzelnen Komponenten nicht mehr wohl, können diese durch neue ersetzt oder entfernt werden. Und das mit nur wenigen Handgriffen. Auch lassen sich funkbasierte Systeme nachträglich installieren und verursachen keinen Eingriff in die Bausubstanz – was gerade für Mieter unabdingbar ist.
Nachteile
Batteriewechsel erforderlich
Da die Geräte in der Regel batteriebetrieben sind, müssen die Batterien je nach Gerät, Nutzungsintensität und Kapazität in unregelmäßigen Abständen ausgewechselt werden.
Funkreichweite begrenzt
Je nach Funkprotokoll und etwaigen Störquellen, kann es passieren, dass die Funkreichweite nicht ausreichend hoch ist. Bei solch einem Fall muss man auf spezielle Repeater zurückgreifen. Für Privathaushalte sollte die Reichweite grundsätzlich ausreichen.
Interferenzen durch andere Geräte
In Abhängigkeit der verwendeten Funkfrequenz kann es zu Störungen mit anderen Geräten kommen. Problematisch ist das insbesondere im Frequenzbereich um 2,4 GHz, welcher auch von WLAN-Geräten genutzt wird und daher stark belegt ist.
Kabelgebundene BUS-Systeme
Bei kabelgebundenen BUS-Systemen erfolgt die Datenübertragung, wie es die Bezeichnung schon sagt, nicht per kabellosen Funk, sondern via Kabel miteinander. Da für solch eine Kommunikation nicht nur Kabel verlegt, sondern auch Hutschienengeräte, Schalter- und Abzweigdosen unter dem Putz eingebaut werden müssen, beschränken sich solche Smart Home-Systeme lediglich auf Neubauten oder Gebäude, bei denen eine Kernsanierung durchgeführt wird.
Vorteile
Sehr zuverlässig
Smart Home-Systeme die per Kabel miteinander kommunizieren sind nicht nur sehr zuverlässig gegenüber Störquellen, sondern auch äußerst Wartungsarm.
Perfekte Integration
Die smarten Geräte fügen sich perfekt in die Wohnumgebung ein und sind nicht wahrnehmbar. Da die ganze Technik Unterputz verbaut wurde, gibt es nichts, was vom ästhetischen Gesichtspunkt aus stören würde.
Geräte benötigen keine Batterie
Die Geräte beziehen die zum Betrieb erforderliche Energie aus den Kabeln. Daher entfällt der lästige Batteriewechsel.
Nachteile
Montage bedarf Elektrofachmann
Die Montage bedarf eines Elektronikers und kann nicht einfach selbst durchgeführt werden. Auch muss nicht extra erwähnt werden, dass so eine Inbetriebnahme nicht in wenigen Stunden erledigt ist, wie etwa bei einem Smart Home-System auf Funkbasis.
Erweiterung nicht einfach möglich
Da die Kommunikation per Kabel erfolgt, ist eine Erweiterung des bestehenden Smart Home-System nicht ohne weiteres möglich.
Geräteauswahl beschränkt
Durch die Kabelbindung ergibt sich eine natürliche Beschränkung bei der Geräteauswahl. So ist etwa die Steuerung von Heizkörperthermostaten auf gewöhnlichem Weg nicht möglich.
Powerline
Unter Powerline versteht man Trägerfrequenzanlagen, die über vorhandene Kommunikations- oder Stromnetze Daten übertragen. Powerline bietet sich dann an, wenn das Verlegen von Kabeln nicht möglich ist oder die Bausubstanz den Funk stark einschränkt.
Vorteile
Hohe Datenrategeschwindigkeit
Die Datenrate ist vergleichsweise hoch.
Nachteile
Geräteauswahl beschränkt
Durch die Kabelbindung ergibt sich eine natürliche Beschränkung bei der Geräteauswahl. So ist etwa die Steuerung von Heizkörperthermostaten auf gewöhnlichem Weg nicht möglich.
Störanfällig
Andere an das Stromnetz angeschlossene Geräte können die Signalstärke negativ beeinflussen. Das gilt vor allem für stromhungrige Geräte, wie z.B. Staubsauger.
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